Möbelkunst in fünfter Generation
Bernhard Ludwig d.Ä. - Bernhard Hanreich d.M.
Bernhard Hanreich
Schloss Feldegg
A-4742 Pram
Tel.: (0043)0664/73700186
moebelrestaurator.hanreich@aon.at
100 JAHRE INNVIERTLER KÜNSTLERGILDE
Haben Sie einmal versucht, die Welt aus den Augen eines anderen zu sehen? Wie ein Musiker versucht, eine Komposition eines anderen so zu spielen, wie er glaubt, dass es gedacht gewesen sein könnte. So wie ein Schauspieler versucht, das Stück eines Autoren zu interpretieren. Es wird Ihnen nicht gelingen, ohne eine ganz persönliche Note, geprägt durch Ihre eigene Geschichte, Ihre Zeit und Ihre Stimmungen mit ein zu flechten.
Der künstlerische Akt eines Interpreten, der ihn von einer Maschine unterscheidet, steckt auch in jeder Restaurierung eines Holzobjektes. Ob Statue, Möbel, Werkzeug oder nur ein Zierelement. Der Nutzen oder Zweck, die vorgesehene Funktionsweise, die optische Anpassung an Zeitströme, die Auswahl der beschaffbaren Materialien, werden vom Produzenten, gleich einer Komposition, zu einem Werk zusammengefügt.
Viele dieser Objekte überleben Ihren Produzenten und führen all diese Gedanken, all das Wissen und all die Gefühle weit in die Zukunft. Durch ihre Präsenz bleibt die Erinnerung an ihre Zeit, an ihre Lebensauffassung und Umstände, ihr Wissen und Ihre Geschichte in Erinnerung und kann als Objekt der Freude, der Mahnung, der Erleichterung oder des Nutzens, den Nachfahren ein Bild von der Vergangenheit vermitteln, das auf andere Art nicht erzielt werden kann.
Als Restaurator findet man oft nur mehr eine Ruine vor, und der unpflegliche Umgang hat viele dieser Aspekte des Weiterlebens an den Rand des Grabes, der Schutthalde gebracht. Die Kunst besteht meines Erachtens darin, aus diesen Fetzen der Vergangenheit ein neues Bild entstehen zu lassen, das möglichst viele Aspekte des alten in sich trägt, gepaart mit einer eigenen Note.
Man sieht ein Bild vor sich, das es so gar nicht mehr gibt, erahnt in den Fragmenten, welch schönes Schloss diese Ruine einst war. Verschmilzt die noch vorhandenen Teile mit Erfahrung, Wissen und Können, plant vor, so gut es geht und läßt dann sich selbst freien Lauf. So wie früher Schüler des Meisters gewisse Partien vorfertigen durften, die dann der Meister vervollständigt hat, so vervollständigt der Restauratorische Meister, die durch die Zeit verloren gegange Schönheit, und läßt so das Werk neu erstrahlen mit einem Hauch von eigener Interpretation, an der jeder, der etwas davon versteht, erkennen kann, ob es sich um einen Künstler oder einen Upcycler handelt.
So wie jeder Verständige erkennt, ob jemand ein Maler oder ein Anstreicher ist.
Ebenso wie ein Virtuose einem Stück die Krone aufsetzt, so fügt ein Restaurator einem Objekt seine glänzende Aura hinzu, die ohne sein Schaffen in gruseligster Grauseeligkeit und in Folge von Vergessenheit verschwinden würde. So wie ein Maler erst die Techniken erlernt, um das gewünschte ausdrücken zu können, so erlernt ein Restaurator zu reinigen, zu reparieren, zu renovieren, zu kopieren und zu konservieren, in den unterschiedlichsten Materialien, bevor er all die verschiedenen Techniken zu einem vollkommenen Werk der Restaurierung vereinen kann. Und doch ist jede abgeschlossene Restaurierung nur ein weiteres Lehrstück für sein nächstes Werk.
Zum besseren Verständnis
Restauration steht(stand) auf den alten Würstelbuden im Wiener Prater.
Daher sagt man in Österreich unter Fachleuten,
um den Unterschied der beruflichen Tätigkeit auch im Wort zu erkennen:
Der Restaurator übt sich in Restaurierung
Wir speisen ja nicht auf den Objekten, die wir restaurieren.
Ausser auf ausdrücklichen Wunsch, wenn wir eine Restauration durchführen sollen.
Mein größtes Hobby ist
Obertonmusik
zwei neue Stücke in guter Tonqualität Namens
"Defisa" + "Inprovisation bei Siegi"
aufgenommen Dez 2017 im Studio: siegall.at
findet Ihr auf
Soundcloud Bernhard Hanreich